Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mit unserem Motto „Sozial. Gerecht. Vor Ort“ wenden wir uns an Sie und werben für unser Programm und unsere Politik, die wir in Fortführung unserer erfolgreichen Arbeit in der neuen Legislaturperiode fortsetzen möchten. Die kommunalpolitischen Entscheidungen, gerade auch in der jetzt zu Ende gehenden Legislaturperiode wurden in Gettorf im Wesentlichen von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten geprägt. Wir haben Verantwortung übernommen für unsere Bürgerinnen und Bürger, für das Allgemeinwohl und für unseren lebenswerten Ort. Bei der letzten Kommunalwahl haben wir einen Stimmenanteil von über 46 Prozent erreicht. Neun von 19 Gemeindevertretern in Gettorf waren in der ablaufenden Legislaturperiode Sozialdemokraten. Wir haben mit dem Bürgermeister Jürgen Baasch, dem Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschusses Joachim Wendt-Köhler, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur, Sport, Jugend und Soziales Gerhard Witte, sowie dem Amtsvorsteher des Amtes Dänischer Wohld Kurt Arndt, zentrale Funktionen begleitet. Darauf sind wir stolz und wir glauben, dass wir mit unserem engagierten Einsatz für die Belange unserer Gemeinde das Vertrauen, das die Bürgerinnen und Bürger in uns gesetzt haben, gerechtfertigt haben.
Verantwortungsvolle Kommunalpolitik bedeutet, dass wir immer die Menschen im Mittelpunkt sehen. Wir sind Teil der Gemeinde Gettorf und offen für die Sorgen, Nöte, Bedürfnisse und Wünsche unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wir wollen am Bewährten festhalten, unsere Zukunft positiv gestalten und weiterhin eine soziale und gerechte Politik für unsere Gemeinde machen.
Für die Entwicklung einer Gemeinde bedeutet Stillstand Rückschritt. Deshalb schauen wir gezielt nach vorne und konzentrieren uns auf die Prozesse und Entscheidungen, die in Gettorf in den kommenden Jahren wichtig sind und uns voran bringen.
Wir wollen beides, sowohl die Sicherung des bisher erreichten als auch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Lebensqualität für alle Gettorferinnen und Gettorfer.
Die folgenden sieben Eckpunkte sind dabei unsere Leitlinien und Ziele.
7-Punkte-Programm 2018 bis 2023
1. Die Menschen stehen im Mittelpunkt
Der demografische Wandel wird auch in Gettorf zu einem wichtigen Thema der Politikgestaltung. Wir müssen uns auf die Herausforderungen, die die steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenraten mit sich bringen werden, einstellen. Wir wollen, dass die Chancen der demografischen Entwicklung sinnvoll genutzt werden und zu einem verbesserten Zusammenhalt unserer Gesellschaft führen. Es fehlt in Gettorf ein generationsübergreifendes Begegnungszentrum, das die Generationen zusammenbringen kann, die ehrenamtlichen Aktivitäten im Ort koordiniert oder unterschiedliche Formen der Bürgerbeteiligung ermöglicht. Wir setzen uns für eine generationsübergreifende Nachbarschaftshilfe ein, von der alle Altersgruppen profitieren. Im Dialog mit der Bevölkerung wollen wir dieses Vorhaben angehen.
Wohnen ist ein Grundrecht. Aber steigende Mieten führen auch bei uns zu sozialen Problemen. Ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, Auszubildende, Alleinerziehende, Alleinstehende, Arbeitslose, Geringverdiener und andere Gruppen von Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit geringem Einkommen haben häufig große Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Hinzu kommt durch steigende Mieten ein Verdrängungswettbewerb. Dem stellen wir uns entschieden entgegen. Wir wollen nicht hinnehmen, dass zum Beispiel ältere Menschen sich nach dem Verlust des Partners ihre Wohnung nicht mehr leisten können.
Deshalb wollen wir in den kommenden fünf Jahren dafür Sorge tragen, dass in Gettorf genug bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist und erhalten bleibt. Dazu wollen wir eine sozial gerechte Wohnraumbedarfsermittlung durchführen und regelmäßig fortschreiben. Ein runder Tisch kann dabei sehr hilfreich sein. Wir wollen Flächen für den sozialen Wohnungsbau ausweisen und mit einem starken Partner als Träger öffentlich geförderten Wohnraum schaffen, der bezahlbar ist und bezahlbar bleibt. Mehrgenerationenprojekte und die Unterstützung des barrierefreien Bauens sind dabei ebenfalls wichtige Ziele.
Darüber hinaus unterstützen wir die Vorschläge des Kreisverbandes der SPD, eine kreiseigene Wohnungsbaugesellschaft zu gründen und einen „Masterplan für gutes und bezahlbares Wohnen“ auf Kreisebene zu entwickeln.
Kinder und Jugendliche sollen und werden im Rahmen des geltenden Rechts als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft beteiligt. Auf unsere Initiative ist in unserer Gemeinde ein Kinder- und Jugendbeirat eingerichtet worden, dessen Mitglieder regelmäßig dem zuständigen Ausschuss Bericht erstatten. Die Weiterentwicklungen, Umgestaltungen und Erneuerungen unserer Spielplätze unter Einbindung der Kinder und Jugendlichen sollen in der neuen Legislaturperiode nachhaltig begleitet und konzeptionell umgesetzt werden. Hierbei werden die Interessen und Wünsche, insbesondere hinsichtlich der Attraktivität und altersangepassten Spielgeräte, Berücksichtigung finden. Durch die Erstellung einer Kinderlandkarte wird zukünftig für Neubürgerinnen, Neubürger und Kinder die Verortung der Spielplätze und weitere Attraktionen beschrieben.
Das Projekt „Stationäres Hospiz für den Dänischen Wohld“ des Hospizvereins Dänischer Wohld – Menschen begleiten e.V hat uns von Beginn an überzeugt. Mit unseren Initiativen und Anträgen konnte ein Grundsatzbeschluss über die Kofinanzierung für den Bau herbeigeführt werden. Dankenswerterweise sind die anderen amtsangehörigen Gemeinden des Amtes Dänischer Wohld, des Amtes Dänischenhagen und der Gemeinde Altenholz dem Beschluss gefolgt. Das stationäre Hospiz, das mit acht Plätzen für Erwachsene und zwei Plätze für Kinder entstehen soll, wird der Versorgung der Menschen für den Amtsbereich des Dänischen Wohldes, des Amtes Dänischenhagen und der Gemeinde Altenholz dienen. Wir wollen damit sicherstellen, dass die Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen angemessen und in Würde erfolgen kann, ein wichtiger und richtiger Schritt in der Gestaltung der Zukunftsplanung unserer Bürgerinnen und Bürger. Der finanzielle Anteil der Gemeinde Gettorf ist im Haushalt 2018 bereitgestellt. Die Gemeinde Gettorf stellt ein Grundstück zur Verfügung. Die Bauleitplanung ist abgeschlossen. Wir werden das Projekt bis zur Fertigstellung begleiten und unterstützen.
Das Thema Pflege gewinnt in unserer Gesellschaft mehr und mehr Bedeutung. Wir setzen uns ganz entschieden für ein würdiges Dasein älterer Menschen möglichst in ihren eigenen vier Wänden ein, denn dies entspricht dem Wunsch der meisten älteren Menschen. Hierzu wollen wir die ambulante Pflege in Gettorf stärken und unterstützen darüber hinaus den vom SPD-Kreisverband vorgeschlagenen Altenhilfeplan. Gerade bei den Themen Pflege und Altenhilfe setzen wir auf die bewährte enge Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Gemeinde Gettorf.
2. Ein Leben in und mit der Natur
Der Umweltpolitik wollen wir in der nächsten Legislaturperiode wieder eine größere Bedeutung zukommen lassen. Der Klimawandel ist auch bei uns angekommen und spürbar. Wir müssen unsere erforderlichen Eingriffe in die Natur auf das nötige Maß beschränken bzw. für den entsprechenden Ausgleich sorgen. Schon vor Jahren ist auf unsere Initiative ein Landschaftsplan verabschiedet und fortgeschrieben worden, der die entscheidende Grundlage darstellt.
Der Bürgerpark erfreut sich bei den Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungsbereich großer Beliebtheit. Die großen Stürme der letzten beiden Jahre haben erhebliche Schäden am Baumbestand verursacht. Diese Schäden müssen beseitigt und eine sinnvolle Neuaufforstung geprüft und umgesetzt werden. In die Entscheidungsfindungen werden wir den Arbeitskreis Umwelt Gettorf e.V. einbinden. Im Rahmen dieser Maßnahme ist die Neuanlage einer Wildgraswiese zur verstärkten Ansiedlung von Insekten zu berücksichtigen.
Wir unterstützen den Windmühlen- und Verschönerungsverein bei den Umgestaltungsmaßnahmen des nördlichen Bereiches des Bürgerparks. In diesem Zusammenhang wollen wir die Attraktivität des Bürgerparks durch eine mögliche Anlage eines Grill- und Picknickplatzes sowie durch weitere gesundheitsfördernde Anlagen weiter steigern.
Mit der Weiterentwicklung und der Ausweisung von mehreren Neubaugebieten sowie Nachverdichtungen haben wir unseren unmittelbaren Lebensraum verändert, mit direkten Auswirkungen für Fauna und Flora. Neben den erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen haben wir stets darauf geachtet, dass die Eingriffe in die Natur auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt wurden. Insgesamt sind für unser Gemeindegebiet 195 Lebensräume von örtlicher und überörtlicher Bedeutung erfasst, davon 21 gutachterlich als sehr wertvoll und 111 als wertvoll klassifiziert worden. Im Gegenzug haben wir veranlasst, dass die auf Gemeindegebiet befindlichen Biotope überprüft, zum Teil neu bewertet, wiederhergestellt bzw. umgestaltet wurden. Diese Maßnahmen sind noch nicht beendet und sollen in Absprache mit den Grundeigentümern fortgeführt werden.
Wir haben in den letzten Jahren mit unseren Initiativen dafür Sorge getragen, dass das Wanderwegenetz in unserer Gemeinde ausgebaut und Instand gehalten wurde. In einigen Bereichen fehlt es nach wie vor an entsprechenden Wegen. Auf der Grundlage unserer Planungen wollen wir das Wanderwegenetz sinnvoll erweitern.
Das Gleiche gilt für unser Radwegenetz.
Wir sehen diese Maßnahmen aber nicht nur für unsere Gemeinde, sondern unterstützen ausdrücklich die Feststellungen aus dem „Zukunftsplan Daseinsvorsorge“ der Gemeinden im Amt Dänischer Wohld als gemeindeübergreifendes Projekt.
3. Die kommunale Infrastruktur
Wir haben unsere Gemeinde in den letzten 10 Jahren ständig weiterentwickelt und modernisiert, um den Ansprüchen der heutigen Gesellschaft gerecht zu werden und um einen attraktiven Lebensmittelpunkt für unsere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Mit der Ausweisung neuer Bebauungsgebiete, der Nachverdichtung in vielen Bereichen, dem Bau von Kindertagesstätten und -krippen, dem Bau eines hochmodernen Sportzentrums hat sich unser Ortsbild erheblich verändert. Unsere Ortsentwicklungsplanung ist in die Jahre gekommen. Wir benötigen dringend nachhaltige Lösungen für den stetig zunehmenden motorisierten Individualverkehr.
Zum Beispiel ist das Verkehrsaufkommen rund um die Schulen und Kindergärten zu bestimmten Tageszeiten sehr hoch, da viele Kinder sowohl zur Schule als auch in die Kindergärten gefahren werden. Diese Situation stellt für die zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommenden Kinder eine Gefahr dar. Wir brauchen Konzepte, wie wir den Weg zum Kindergarten und zur Schule sicherer gestalten können. Mithilfe eines Ideenwettbewerbs wollen wir Maßnahmen prüfen, die zur Entspannung der Verkehrssituation beitragen können.
Aber nicht nur rund um die Schulen und Kindergärten lauern Gefahren durch den gestiegenen Verkehr. Wir wollen besser als bisher solche Gefahrenbereiche ermitteln, die in der Regel die unsere Gemeinde durchziehenden Landes- und Kreisstraßen betreffen und uns beim Land und beim Kreis dafür einsetzen, sinnvolle Geschwindigkeitsbegrenzungen und sichere Querungshilfen in diesen Gefahrenzonen einzurichten, damit mehr Verkehrssicherheit in Gettorf entsteht.
Zur kommunalen Infrastruktur gehört heutzutage auch das Angebot einer qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung. Der verständliche Wunsch der Eltern nach einer Deckelung der Gebühren darf jedoch nicht zu einer Senkung der Qualität führen.
Seit 2011 bildet die Kindertagesbetreuung einen bedeutenden Schwerpunkt unserer Kommunalpolitik. Unsere Kindertagesstätten wurden stets auf den Prüfstand gestellt und dem Bedarf angepasst, in jüngster Vergangenheit durch die Neubauten und Inbetriebnahmen der Kindertagesstätten am Ofeld und am Sportplatz. Mit der Waldgruppe wurde ein zusätzliches Angebot geschaffen. Auch ist es uns gelungen, die Vielfalt der Trägerschaft sicherzustellen. Die weiteren Anpassungen in naher Zukunft sind eine Herausforderung, der wir uns stellen werden. In finanzieller Hinsicht bilden heute 10% unseres Ergebnishaushaltes die Kosten der Tagesstätten ab. Das ist eine gute Investition in unsere Zukunft, wobei die Gebührenerhebung konstruktiv durch den Elternbeirat und den zuständigen Fachausschuss begleitet wird. Wir erhoffen uns weitere gute Ideen und Impulse aus der gerade gegründeten Arbeitsgruppe, bestehend aus verantwortlichen Mandatsträgern, Mitgliedern des Elternbeirates und den Trägern, die Lösungen zur Kostenoptimierung aufzeigen können. Mittelfristig aber ist die gebührenfreie Kindertagesbetreuung ein wichtiges Ziel der SPD. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass ihre Finanzierung durch die Zuweisung höherer Zuschüsse des Landes gewährleistet werden kann.
Darüber hinaus messen wir der Ganztagsbetreuung an den Schulen große Bedeutung bei. In der kommenden Legislaturperiode wollen wir uns dafür stark machen, dass das Ganztagsangebot ausgeweitet wird und sich am tatsächlichen Bedarf orientiert.
Die Gewerbegebiete in Gettorf florieren – das ist gut für die Gemeinde und für die Arbeitsplatzsicherung in unserem Ort. Es ist aber nicht genug, denn der Mangel an Gewerbeflächen ist deutlich spürbar und führt zur Abwanderung von Betrieben und damit zum Verlust von Arbeitsplätzen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, gemeinsam mit der örtlichen Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren ein konkretes Konzept zur Ausweisung von Gewerbeflächen zu erstellen, um Arbeitsplätze vor Ort zu sichern und neue zu schaffen.
Wir möchten dabei helfen, den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Deshalb wollen wir einen Beitrag zur Förderung der Elektromobilität leisten. Hierfür schwebt uns ein Netz von Schnellladestationen für Elektroautos vor, die wir mit einem kompetenten Partner auf geeigneten Flächen in Gettorf einrichten wollen.
Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass unser Bahnhof modernisiert und endlich barrierefrei ausgebaut wird. Es ist ein zäher Prozess mit der zuständigen Deutschen Bahn. Nach den jetzigen Erkenntnissen soll mit dem Projekt zeitnah begonnen werden. Den Fortgang der Sache werden wir sehr genau verfolgen und entsprechend reagieren. Wir halten die Umsetzung diesesVorhabens für einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs.
4. Arbeitsplätze und Standortsicherung
Die zentrale Lage unserer Gemeinde ist für Handel, Gewerbe und Tourismus äußerst attraktiv. Es ist unser erklärtes Ziel, diese Bereiche weiter zu fördern und zu verbessern. Dazu werden wir die erforderlichen Initiativen im Dialog mit der örtlichen und regionalen Wirtschaft und ihren Verbänden ergreifen. Die Einstellung einer Standortmanagerin, die wir maßgeblich mitgestaltet haben, trägt erste Früchte.
Wir werden zu Beginn der neuen Legislaturperiode einen Antrag einbringen, den Bereich „Wirtschaft“ aus der sachlichen Zuständigkeit des jetzigen Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr, Bauwesen und Umwelt herauszulösen und in den Haupt- und Finanzausschuss zu verlegen. Mit dieser Verlagerung wird dieser wichtige Themenbereich deutlich mehr in den Focus der Politik rücken.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass die Gemeinde Gettorf fast alles vorhält, was wir im Alltag benötigen: Schulen, Geschäfte, Handwerksbetriebe, den Öffentlichen Nahverkehr, Ärzte und Bankfilialen.
Gerade das letzte Bespiel macht aber deutlich, dass dies heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Wir werden uns daher, und dies gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden, für den Erhalt dieser wichtigen Infrastruktur im gesamten Dänischen Wohld einsetzen.
5. Es muss auch alles bezahlt werden können
Wir können nur das Geld ausgeben, das wir haben. Eine Neuverschuldung kommt für uns nur für diejenigen Projekte in Frage, die einen wirklich langfristigen Bestand haben. Ein wirklich sinnvolles, langfristig wirkendes Projekt war in der jüngsten Vergangenheit der Sportpark Gettorf. Zur Finanzierung mussten wir hier zwangsläufig auf Kreditmittel zurückgreifen.
Das laufende Geschäft, die Finanzierung der täglichen Personal- und Sachkosten, sei es im Bauhof oder in unseren Kindertagesstätten, ist aus dem laufenden Haushalt zu finanzieren. Die Höhe der Steuern und Abgaben einschließlich der Elternbeiträge in den Kindertagesstätten orientieren sich an diesen Tatsachen.
Mittelfristig ist die Gemeinde Gettorf in diesem Zusammenhang darauf eingerichtet, gemeinsam mit den Zuschüssen des Kreises Rendsburg-Eckernförde ca. 50% der Kosten für die Kinderbetreuung der 1 bis 6-jährigen zu übernehmen. Sollte also zukünftig der Landeszuschuss deutlich und verlässlich über 20% steigen, so könnte man in Gettorf auch die Elternbeiträge (aktuell bei 30% der Gesamtkosten) senken oder abschaffen, wobei die Kostenfreiheit das politische Ziel der SPD bleibt
Aus heutiger Sicht lassen es die Gemeindefinanzen auf absehbare Zeit zu, jährlich ca. eine Million Euro für die Sanierung unserer Straßen und unserer gemeindeeigenen Gebäude zu reservieren.
Es gehört jedoch zu den wesentlichen Aufgaben der örtlichen Entscheidungsträger, mit den begrenzt zur Verfügung stehenden Mitteln verantwortungsvoll umzugehen. Ein automatischer Verzicht auf Erschließungsgebühren, die Erhebung von Beiträgen für den Aus- und Umbau von Straßen, Wegen und Plätzen wäre vor diesem Hintergrund nicht zu verantworten – es sei denn, die Landesregierung springt hier helfend ein und übernimmt einen Teil der anfallenden Kosten. Leider zeichnet sich dies jedoch nicht ab, obwohl Ministerpräsident Günther bei den Bürgerinnen und Bürgern diese Erwartungshaltung zwar geweckt hat, allerdings offenbar nicht bereit ist, eine entsprechend verantwortungsvolle Kofinanzierungsentscheidung zu treffen.
Die SPD möchte gerne die sogenannten Straßenausbaubeiträge abschaffen. Hierzu bedarf es aber eines Gesamtkonzeptes, das auf den Weg gebracht werden muss. Mit einem solchen Konzept muss der Sanierungsbedarf der Gemeindestraßen, das Kostenvolumen und dessen Auswirkungen, entsprechende Dringlichkeitsstufen sowie die Änderung der geltenden Satzungslage beraten und verabschiedet werden. Bei einer besonnen vorgenommenen Sanierung der Gemeindestraßen bzw. einer möglicherweise vertretbaren sehr moderaten Beteiligung der Anlieger und ohne eine weitere Kostenexplosion im Bereich der Kindertagesstätten wird Gettorf in den kommenden Jahren dann auch ohne eine Erhöhung der Abgaben auskommen können.
6. Ein Leben in der Gemeinschaft
Die Sicherstellung des Brand- und Katastrophenschutzes gehört zu den kommunalen Pflichtaufgaben. Sie ist im Zweifel solidarisch von allen Gemeindemitgliedern sicher zu stellen. In Gettorf übernehmen überwiegend die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr diese Aufgabe. Im Ernstfall retten sie damit anderen Mitbürgern das Leben. In ihren Einsätzen setzen sie sich dabei selbst immer wieder nicht zu unterschätzenden Gefahren aus. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Gettorfer SPD sämtliche Initiativen, die der Verbesserung des Eigenschutzes der Kameradinnen und Kameraden dienen. Dies können sowohl entsprechende Fort- und Weiterbildungsangebote als auch eine verbesserte Materialausstattung sein. Erforderliche Umbau- und Anbaumaßnahmen am derzeitigen Standort bzw. nötige Planungen hinsichtlich eines neuen Standortes werden wir selbstverständlich unterstützen.
Für das Zusammenleben in der Gemeinde nimmt der Sport einen ganz wichtigen Stellenwert ein. Diese Tatsache gilt mittlerweile in allen Altersgruppen unserer Gesellschaft. Sport fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden, sichert Lebensfreude und Lebensqualität. Unsere Sportvereine, die ein großes Angebot an Sportarten anbieten, haben unsere Unterstützung in vielen Bereichen erfahren. Daran wird sich auch zukünftig nichts ändern. Auf unsere Initiative hin hat die Gemeinde Gettorf einen Sportentwicklungsplan verabschiedet. Daraus sind diverse Maßnahmen in Auftrag gegeben worden. Die in den Vereinen organisierten Bürgerinnen und Bürger, aber auch Nichtvereinsmitglieder, benötigen für die Ausübung ihrer Sportarten intakte Sportstätten und -plätze. In den Bau des neuen Sportparks wurden rund 6 Mio. Euro investiert. Entstanden ist eine hochmoderne Sport- und Freizeitanlage, die den Herausforderungen auch der nächsten Generationen gerecht werden wird.
Leider reichen die Hallenkapazitäten nicht mehr aus. Hinzu kommt, dass die Sporthalle am Sander Weg dringend renovierungsbedürftig ist. Es muss zeitnah, in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Schulverband Gettorf und Umgegend, eine Lösung der Gesamtproblematik herbeigeführt werden. Hierbei geht es nicht nur um die Renovierung der vorhandenen Sporthalle, sondern auch um einen möglichen Neubau einer weiteren Sporthalle auf dem vorhandenen Areal. Mit unseren Möglichkeiten werden wir eine Lösung voranbringen.
Die Zuweisung von Flüchtlingen durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde an das Amt Dänischer Wohld haben wir von Beginn an begleitet und den Flüchtlingsbeirat in seiner Arbeit unterstützt. Einige unserer Mitglieder haben sich ganz persönlich in der Flüchtlingshilfe mit Patenschaften engagiert und so ganz wesentlich zu der herausragenden Willkommenskultur in Gettorf beigetragen, die in ganz Schleswig-Holstein Beachtung gefunden hat. Mit dem von uns ins Leben gerufenen Zuckerfest, das wir bereits dreimal in unserem SPD-Treff durchgeführt haben, haben wir Gettorferinnen und Gettorfer mit vielen Flüchtlingen zusammenbringen können. Dies hat ganz wesentlich zum gegenseitigen Kennenlernen und Verständnis beigetragen und auch dazu, dass das Zusammenleben bei uns ohne Probleme funktioniert. Darüber hinaus konnten wir den Flüchtlingen die Möglichkeit gegeben, einen Ort zum gemeinsamen Feiern dieses für sie so wichtigen Familienfestes zu finden. Auch in der Flüchtlingsarbeit stehen wir weiterhin zu unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung.
Die Gettorfer Windmühle ist eines unserer Wahrzeichen. Mit der anstehenden Sanierung erhalten wir uns auch ein Stück Gettorfer Geschichte.
Den Erhalt des Bewusstseins über die eigene Vergangenheit gehört u.a. auch zu den Aufgaben eines Kulturbeauftragten. Wir setzen uns daher nach wir vor für eine zeitnahe Besetzung dieser bereits bewilligten Position in der Gemeinde ein.
Unsere Gemeinschaft kann Stolz auf die örtlichen Vereine, Verbände und Einrichtungen sein, die in ihrer Vielzahl mit den unterschiedlichsten Angeboten unser Miteinander ganz wesentlich gestalten. Dieses geschieht fast ausschließlich im Ehrenamt und verdient höchste Anerkennung und Respekt. Ohne dieses Engagement wären viele Angebote überhaupt nicht zu leisten und unser gemeindliches Leben wesentlich unattraktiver. Durch unsere Anträge sind der Tag des Ehrenamtes und die Einführung einer Ehrennadel für besondere Verdienste eingeführt worden. Auch zukünftig werden wir das Ehrenamt nachhaltig fördern und stärken.
7. So viel Bürgerbeteiligung wie irgend möglich
Bei all unseren Aktivitäten haben wir immer die Gettorferinnen und Gettorfer im Blick. Wir wissen, wo es notwendig ist zu handeln. Wir richten unsere Politik ganzheitlich am Menschen aus. An Kindern, Jugendlichen, Seniorinnen und Senioren, an Eltern, Alleinerziehenden und an Frauen ebenso wie Männern. Wir wollen auch in Gettorf eine inklusive Gesellschaft, das heißt, niemand darf ausgegrenzt oder benachteiligt werden.
Die Beratung der Anliegen in den gemeindlichen Gremien hat sich bewährt. Grundsätzliche Themen zur Jugendarbeit, die Interessen der Kinder aus den Bereichen Kindergarten, Schulen und Ferienfreizeit, unter Einbindung von Vereinen und Verbänden, werden wir transparent und nachhaltig fortführen.
Wir werden die noch in Bearbeitung befindlichen Aufgaben der alten Legislaturperiode erfolgreich fortführen und zu Ende bringen. Wir richten unseren Blick geschärft in die Zukunft. Vor uns liegen, insbesondere auch auf kommunaler Ebene, große Herausforderungen für die Zukunft unseres Ortes, für die Bürgerinnen und Bürger und für das Allgemeinwohl. Hierbei gilt es, die Bedürfnisse und Anliegen der Menschen zu respektieren und zu beachten. Wir wollen unsere gemeinsame Zukunft erfolgreich, in Frieden, Freiheit und Solidarität erleben. Wir wollen unsere Zukunft sozial, gerecht unter gleichberechtigten Partnern gestalten. Für uns ist es ein Selbstverständnis, dass dieses in enger Partnerschaft mit unseren Nachbargemeinden geschehen soll.
Wir werden die Ortsentwicklungsplanung aktualisieren und überplanen, um eine gesicherte Entwicklung für die nächsten 25 Jahre zu gewährleisten. Auch hier wünschen wir uns – wie in allen anderen Bereichen – eine breite Beteiligung unserer Bürgerinnen und Bürger, der Vereine und Verbände, der Kirchen und der örtlichen Wirtschaft. In den vergangenen fünf Jahren ist die Gettorfer Bevölkerung stark angewachsen. Dieses Wachstum ist einerseits gut, denn wir können vielen Menschen, die gerne zu uns kommen und die uns sehr willkommen sind, eine Menge bieten. Verantwortungsvoll wachsen heißt aber auch, dass wir Wachstum unter Berücksichtigung der Möglichkeiten unserer Infrastruktur – Straßen, Kitas, Schulen, Kläranlage usw. – gestalten müssen. Wir müssen uns daher in den nächsten fünf Jahren überlegen, wieviel Wachstum möglich ist und wo wir die Grenzen dieses Wachstums sehen. Hier sehen wir die Kommunalpolitik in der gestalterischen Verantwortung und wir von der Gettorfer SPD sind bereit, uns dieser Verantwortung zu stellen.
Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Gettorf für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger lebenswerter wird.