Am 1. Februar 2020 veranstaltete die Gettorfer SPD ihren Jahresempfang in der Mühle Rose in Gettorf mit rd. 50 Gästen aus Vereinen und Verbänden.
In seiner Begrüßung wies der Co-Vorsitzende Norbert Koch darauf hin, dass Veranstaltungen wie der Jahresempfang Gelegenheit zum Gedankenaustausch geben. Gedankenaustausch bedeute, dass man einander zuhöre, die Gedanken der Gesprächspartnerin oder des Gesprächspartners bewege und bewerte, damit man Schlüsse daraus ziehen, vielleicht sogar ein gemeinsames Ziel erkennen und verfolgen könne. Genau das sei es, was ein demokratisches Gemeinwesen ausmache. Viele Menschen wollten leider nur noch ihre Meinung hinausposaunen und verteufelten alles, was ihrer Meinung nicht entspreche. Viele interessierten sich auch schon lange nicht mehr für Fakten. Im Zweifel hielten eben „alternative Fakten“ und Lügen her, um eine vermeintliche Begründung der eigenen Meinung zum Besten geben zu können. Viele „Klicks“ und „Likes“ in den sozialen Medien würden vermeintliche Bestätigung geben. Dabei bleibe die Bereitschaft, sich für das Gemeinwesen zu engagieren, zunehmend auf der Strecke. Insbesondere die politischen Parteien müssten es jedoch schaffen, auch weiterhin demokratisch legitimierte Vertreterinnen und Vertreter in die Gemeindevertretungen zu schicken. Ohne die Bereitschaft von Frauen und Männern, diese ehrenamtliche Arbeit zu übernehmen, würde die Demokratie an ihrer Basis, nämlich in den Gemeinden, großen Schaden nehmen. Deshalb sei es wichtig, Kontakt zu allen Menschen zu suchen, auch zu den Unzufriedenen, sie einzuladen, sie davon überzeugen, dass es sich bei den Dingen hier vor Ort um ihre eigenen Angelegenheiten und Interessen handelt, sei es die Kita, die Ganztagsbetreuung in der Schule, die Ferienbetreuung bei der AWO, die Organisation im Sportverein, die Ausweisung von Gewerbegebieten und damit Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort, die wichtige Arbeit der Feuerwehr. Man müsse heute mehr denn je aufpassen, dass das Gemeinwesen nicht auseinanderbreche, sondern vielmehr wieder zusammenführen was auseinanderdrifte. Deshalb sei es wichtig auf die Menschen zuzugehen, die den demokratischen Grundkonsens zu verlassen drohten oder ihn sogar schon verlassen hätten. Man müsse versuchen, sie ins Gespräch zurückzubringen und ihnen eine Perspektive anbieten. Natürlich würde das nicht immer funktionieren, aber man müssen versuchen, so viele Menschen wie möglich wieder zu erreichen. Man dürfe unzufriedene Menschen nicht der AfD oder irgendwelchen Nazis überlassen. Das führe ins Verderben, das lehre unsere Geschichte.

Stärkung der Demokratie sei ein Thema, das im letzten Jahr in Gettorf einen großen Schritt nach vorne gemacht habe, führte Norbert Koch weiter aus. Auf Initiative der Gettorfer SPD habe man das Bündnis für Demokratie mit CDU, FDP und GRÜNEN in Gettorf ins Leben gerufen. Ziel dieses Bündnisses sei es, die Demokratie hier vor Ort zu stärken. Dazu gab es bereits einen gemeinsamen Stand beim Rapsblütenfest im letzten Jahr, um Werbung für die Beteiligung an der Europawahl zu machen und eine sehr bewegende Veranstaltung mit beeindruckenden Berichten von Zeitzeugen anlässlich des 30. Jahrestags des Mauerfalls im letzten November. Als nächstes sei eine Veranstaltung mit dem Titel „Jugend im Parlament“ in Zusammenarbeit der Isarnwohldschule geplant.
Der Fraktionsvorsitzende Kurt Arndt wies darauf hin, dass die Gettorfer SPD in der Gemeindevertretung trotz der verlorenen Kommunalwahl weiterhin als gestaltende Kraft Entscheidendes leiste und voranbringe. Insbesondere Themen wie der soziale Wohnungsbau liege der SPD dabei am Herzen. Bezahlbares Wohnen dürfe in Gettorf nicht zum Luxusgut werden. Aber auch die Einrichtung des Co-Working-Space, die Ausweisung neuer Gewerbeflächen und die Stärkung der kommunalen Infrastruktur sind wichtige Themen, denen sich die SPD in den kommenden Jahren mit aller Kraft widme. Kurt Arndt und Norbert Koch lobten beide das große Engagement, die Erfahrung und den Sachverstand der Gemeindevertreter der SPD und ihren unermüdlichen Einsatz für die Belange Gettorfs.
Die SPD-Kreisvorsitzende Sabrina Jacob wies darauf hin, dass etwas aus dem Ruder laufe, wenn Hass und Hetze im Internet immer mehr um sich greife. Die SPD würde sich mit aller Kraft dem entschieden entgegenstellen.
In den sich anschließenden Gesprächen gab es für die Anwesenden in lockerer Atmosphäre auf vielfältige Weise Gelegenheit zum Austausch. Viele gute Gespräche trugen zum gegenseitigen Verständnis bei. Es bleibt der Eindruck einer sehr schönen, freundlichen und gelungenen Veranstaltung.
Norbert Koch